Posts

Konjunkturen der Grundeinkommensdiskussion - Update

Der Internetkonzern Google ist seit Jahren dabei, ganze Bibliotheksbestände zu digitalisieren. Seit einiger Zeit bietet er die Möglichkeit an, sich die Häufigkeit bestimmter Worte in diesen Beständen als Grafik anzeigen zu lassen ( Google Ngram Viewer ). Das eröffnet die Möglichkeit, auch die Konjunktur der Grundeinkommensdiskussion grafisch abbilden zu lassen, und zwar zum Beispiel entlang der Häufigkeit, mit der das Wort „Grundeinkommen“ in den erfassten Buchbeständen vorkommt. Das Ergebnis ist nicht nur anschaulich, sondern trifft tatsächlich die Konjunkturen der Diskussion relativ gut. Grundeinkommensdebatte im deutschsprachigen Raum Wie man im Schaubild sieht, gibt es im Wesentlichen drei Konjunktur-Zeiträume in Deutschland: 1.) die 1980er-Jahre, ausgehend vom Soziologie-Kongress in Bamberg 1982 zur „Krise der Arbeitsgesellschaft“, sowie 2.) die Zeit der Einführung der „Hartz-Gesetze“ ab 2002 bis zur europäischen Finanzkrise von 2008. Letztere hat in Deutschland zeitw

Ringvorlesung "Das bedingungslose Grundeinkommen in der (akademischen) Diskussion"

Bild
Interdisziplinäre Ringvorlesung zum bedingungslosen Grundeinkommen an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Sommersemester 2019. Organisation: Dr. Manuel Franzmann, Universität Kiel, www.manuelfranzmann.de Veranstaltungs-Internetseite:  https://www.bge.uni-kiel.de Youtube-Playlist:  https://www.youtube.com/playlist?list=PL5j_kdJq0EQJ-51SqTQ6MuY3xwU8l1w2_

Eine verbreitete „Milchmädchenrechnung“ (nicht nur) unter grundeinkommenskritischen Ökonomen in Deutschland

Die Frage der Finanzierbarkeit gehört zu den notorischen Fragen der Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen. Ich weise schon seit Langem immer wieder darauf hin, dass bei dieser Finanzierungsdiskussion zwischen einer statischen und einer dynamischen Betrachtungsweise klar unterschieden werden sollte. Eine statische Betrachtungsweise beruht auf der letztlich unrealistischen Abstraktion von dynamischen Effekten der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Aber sie ist dennoch sinnvoll und notwendig, ja Ausdruck einer wissenschaftlichen Denkweise, für die es wichtig ist, systematisch vorzugehen, und dazu gehört, zeitweise von bestimmten Einflussgrößen abstrahierend abzusehen, um eine erste Klärung in einer wichtigen Teilfrage erreichen zu können. So ist es auch bei einer statischen Betrachtung der Finanzierungsfrage des bedingungslosen Grundeinkommens. Bei ihr wird insbesondere von möglichen Verhaltensänderungen bei den Bürgerinnen und Bürgern abgesehen, Verhaltensänderun