Rekorderwerbstätigenzahl bei sinkendem Arbeitsvolumen!
Unter der Überschrift "Es gibt ganz schön was zu tun" feiert Rainer Hank in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 24.10.2010 die neuerlichen Beschäftigungsstatistiken, deutet sie als Widerlegung der Diagnose einer "Krise der Arbeitsgesellschaft" und weist daher auch den Vorschlag eines bedingungslosen Grundeinkommens zurück. Dazu ein kurzer, als Leserbrief verfasster Kommentar:
Warum glauben so viele Menschen, dass langfristig die Jobs verschwinden, fragt der Autor und führt als Erklärung eine (vermeintliche) Sichtbarkeit von Massenentlassungen und Unsichtbarkeit der Schaffung neuer Arbeitsplätze an. Liegt es nicht vielleicht auch daran, dass das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen kontinuierlich schrumpft, eine Tatsache, die gerne mit dem Verweis auf die Rekordhöhe der schieren Erwerbstätigenzahl übergangen wird? Woher nimmt der Autor seine Zahlen, wenn er davon spricht, in den letzten 20 Jahren sei dieses Arbeitsvolumen gleichgeblieben? Die – für jeden in Gestalt des Statistischen Taschenbuchs 2010 zugänglichen – Zahlen des Bundesarbeitsministeriums widersprechen dem. Ihnen zufolge lag das Arbeitsvolumen des wiedervereinigten Deutschlands 1991 bei 59,79 Milliarden Stunden und 2009 zuletzt bei 55,98 Milliarden! Und in historischer Perspektive sinkt das Arbeitsvolumen in Deutschland bereits seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts kontinuierlich, wenn auch mit variierender Geschwindigkeit. Da kann man den Glauben an den Sinn von Erwerbsarbeit als Normalmodell für alle wohl schon mal verlieren, zumal die Arbeitsproduktivität schon seit langem stärker ansteigt als das Bruttoinlandsprodukt.
Warum glauben so viele Menschen, dass langfristig die Jobs verschwinden, fragt der Autor und führt als Erklärung eine (vermeintliche) Sichtbarkeit von Massenentlassungen und Unsichtbarkeit der Schaffung neuer Arbeitsplätze an. Liegt es nicht vielleicht auch daran, dass das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen kontinuierlich schrumpft, eine Tatsache, die gerne mit dem Verweis auf die Rekordhöhe der schieren Erwerbstätigenzahl übergangen wird? Woher nimmt der Autor seine Zahlen, wenn er davon spricht, in den letzten 20 Jahren sei dieses Arbeitsvolumen gleichgeblieben? Die – für jeden in Gestalt des Statistischen Taschenbuchs 2010 zugänglichen – Zahlen des Bundesarbeitsministeriums widersprechen dem. Ihnen zufolge lag das Arbeitsvolumen des wiedervereinigten Deutschlands 1991 bei 59,79 Milliarden Stunden und 2009 zuletzt bei 55,98 Milliarden! Und in historischer Perspektive sinkt das Arbeitsvolumen in Deutschland bereits seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts kontinuierlich, wenn auch mit variierender Geschwindigkeit. Da kann man den Glauben an den Sinn von Erwerbsarbeit als Normalmodell für alle wohl schon mal verlieren, zumal die Arbeitsproduktivität schon seit langem stärker ansteigt als das Bruttoinlandsprodukt.
Vor einiger Zeit hat Rainer Hank mit Götz W. Werner auch zum Grundeinkommensvorschlag die Argumente gekreuzt in einem Radio-Streitgespräch - sehr aufschlussreich im Hinblick auf das Weltbild, das hinter seinen Argumenten steht. >>Radiostreitgespräch bei Youtube
Rainer Hank, vorgestellt von der FAZ
Ein Transkript des Radiogesprächs findet sich hier.
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