BGE im Kontext von Modernisierung, Säkularisierung und Sozialstaatsentwicklung

Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2014 in Trier habe ich einen Vortrag in der gemeinsamen Veranstaltung der Sektion Sozialpolitik und Sektion Religionssoziologie gehalten, in dem ich das bedingungslose Grundeinkommen im Kontext einer Theoriediskussion thematisiere, die einen Zusammenhang zwischen existenzieller Sicherheit und Säkularisierung herstellt.
Und zwar knüpfe ich an das von Pippa Norris und Ronald Inglehart im Jahr 2004 veröffentlichte Buch „Sacred and Secular. Religion and Politics Wordwide“ an, das 2011 in einer zweiten Auflage erschienen ist. In ihm formulieren sie eine revidierte Säkularisierungstheorie, die den darin statistisch in eindrucksvoller Breite nachgewiesenen Zusammenhang zwischen existenzieller Sicherheit und Säkularisierung erklären soll. Ihr Beitrag bringt eine wichtige Diskussion voran. Allerdings folgt ihr theoretischer Erklärungsversuch einem kritikwürdigen, einseitigen Materialismus, der begrifflich mit ausgesprochen reduzierten Mitteln arbeitet und nicht überzeugend ist. Ich schlage vor dem Hintergrund eigener, umfangreicher fallanalytischer Säkularisierungsforschung eine alternative Theorie vor, in deren Licht die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens zudem als folgerichtiger nächster Schritt in der Sozialstaatsentwicklung erscheint. Der aus dem Vortrag entstandene Aufsatz ist nun online auf dem Publikationsserver der Deutschen Gesellschaft für Soziologie verfügbar.

Bibliographische Angaben:

Franzmann, Manuel (2016): Zur Theorie des Zusammenhangs von existenzieller Sicherheit und Säkularisierung bei Pippa Norris und Ronald Inglehart. Anmerkungen aus Sicht einer fallanalytischen Säkularisierungsforschung. In: S. Lessenich (Hg.) Verhandlungen der Kongresse der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Band 37. Online unter URL: http://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband/article/view/90